Feb 29, 2012

Die Ohrlotsen bei den HoGs


Ran an die Mikrofone und ein eigenes Hörspiel produziert!
Ab dem 07.02.2012 wurde es spannend, lustig oder gruselig bei den HoGsmittkids. An drei Nachmittagen bis Ende Februar 2012 dachten sich drei Gruppen Kinder, die sich auf das unbekannte Abenteuer 'Hörspiel machen' einlassen wollten,  je eine eigene Geschichte aus, die sie dann mit verteilten Rollen ins Mikrofon sprachen. Insgesamt waren 16 Kinder beteiligt, drei davon in zwei Stücken aktiv. Zum Schluss wurde daraus eine eigene CD produziert, die jedes teilnehmende Kind mit nach Hause nehmen konnte.

Es halfen dabei die Ohrlotsen-Medienpädagogen aus Altona, die das Ganze profimäßig bearbeiteten.

sorgte für die Finanzierung. Vielen, vielen Dank dafür an dieser Stelle!

Die fertigen Hörspiele können Sie sich hier anhören:

Das Geheimnis auf dem Dachboden (5:27 min)

Ihr traut euch nicht (7:00 min)

Fasching auf dem Neptun (6:28min)

Außerdem gibt es auf YouTube eine kleine Kostprobe der Gruppenarbeit

An einem Tag war der Journalist Heinz Kirchner dabei, der nach dem hautnah Miterlebten einen Artikel schrieb. Im Wochenblatt vom 9.März .2012 wurde er in gekürzter Form veröffentlicht, ohne dass wir irgendwo erwähnt wurden *grummel*.
Im Anschluss finden Sie den ungekürzten Text.

Kinder der Schule Sterntalerstraße produzieren Hörspiele

Hey, wie gruselig ist das denn – dunkle, geheimnisvolle Stimmen, knarrende Fußbodendielen, quietschende Türen und gespenstisches Lachen. Die zwölf Kinder, die grad in einem Klassenraum der Schule Sterntalerstraße zusammensitzen, ziehen ihre Köpfe ein, machen große Augen und kichern ein bisschen ängstlich. Dabei hören sie gar nichts, was sie nicht kennen.

Nein, sie hören grade ihr eigenes kleines Hörspiel, welches sie ein paar Tage vorher selbst aufgenommen haben. Aber sie wissen zwar, dass sie selbst gesprochen haben - geflüstert und auch mal laut geschrien – und sie wissen, dass sie selbst auch Geräusche gemacht und aufgenommen haben. So als fertiges Hörspiel haben sie es noch nicht gehört. Alle sind begeistert. Das hätten sie nicht gedacht, dass man aus so vielen einzelnen Wörtern, Sätzen und jede Menge Geräusche ein spannendes Hörspiel machen kann, welches sich dann so toll anhört, als wäre es von Radioprofis gemacht worden.

Drei Hörspiele von Kindern für Kinder sind in der Schule Sterntalerstraße entstanden. Alle sind etwa fünf Minuten lang. Außer dem „Geheimnis des Dachbodens“ noch die Geschichte vom „Aliensfasching auf dem Planeten Neptun“ und ein Hörspiel rund um „Freundschaft“. Alles haben die Kinder selbst gemacht. Sie haben sich den Titel ausgedacht und zusammen die Handlung überlegt. Was soll gesagt werden, wer soll welche Rollen sprechen und wer kann am besten Geräusche machen – Türen knallen, mit Chipstüten rascheln oder ganz leicht mit den Händen auf den Tisch schlagen, dass es sich anhört, es ginge jemand die Treppe rauf. Oder eine CD-Hülle so fallen lassen, dass man denkt, es würde eine Glasscheibe zerbrechen.

Geholfen haben dabei Stephanie Probst und Andreas Hülsen von den Ohrlotsen (ohrlotsen.de), einer mehrfach ausgezeichneten Initiative aus Altona, die sich auf Hörspiele und Radiosendungen mit Kindern spezialisiert hat. Die Medienpädagogin und der Sozialpädagoge zeigten den zwölf teilnehmenden Kindern wie Tonaufnahmen entstehen – Recordtaste, Mikro und Kopfhörer waren für die meisten natürlich kein Neuland. Auch das richtige Sprechen hatten die Kinder schnell raus. Eigentlich zarte Mädchenstimmen knurrten plötzlich böse wie große Hunde und kräftige Jungenstimmen tönten beim Aliensfasching wie Quietscheenten.
Andreas Hülsen: „Ich staune immer wieder, wie schnell Kinder Ideen umsetzen können. Sie diskutieren nicht lang hin und her wie Erwachsene, sondern kommen ganz schnell auf den Punkt und denken dann sofort weiter. Handlungsabläufe, also Drehbücher, entstehen so in kürzester Zeit. Das macht viel Spaß. Und wenn die Kinder dann das von uns zusammengeschnittene fertige Hörspiel hören, erkennen sie sich und ihre Freunde meist gleich wieder. Trotzdem haben sich einige bei der Gruselgeschichte tatsächlich ein wenig gegruselt.“

Die Hörspiele entstanden als Projekt der HoGsmittkids und wurden von der "Aktion Mensch" finanziert. Als Kooperationspartner leiteten die Ohrlotsen die Hörspielwerkstatt an. Bei den HoGsmittkids (www.hogsmittkids.de)  handelt es sich um ein seit 2006 bestehendes und vor allem von der Bürgerstiftung Hamburg und "Soziale Stadt" getragenes gemeinnütziges Kinderprojekt. Das Projekt bietet vielfältige Nachmittagsangebote an Schulen der Horner Geest, unter anderem Hausaufgabenhilfe, Ballett und Tae Kwon Do. Es wird zum Teil auch ehrenamtlich geführt.